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Eine Wanderung durch den Zauberwald von Falangha

Wer auf Ischia gerne einen Wanderurlaub verbringen möchte, kommt meist im Frühling oder Herbst. Doch auch im Spätherbst und Winter kann man auf Ischia wunderbar wandern. Hier meine Eindrücke von einem sonnigen Novembertag.

 

Es ist Ende November. Jetzt im Spätherbst hat die Sonne nicht mehr die Kraft, wie noch vor wenigen Wochen. Immerhin reicht es noch aus, um die Temperaturen auch oben in den Bergen auf über 10° ansteigen zu lassen. Ich nutze einen sonnigen Tag und mache eine Wanderung durch den Zauberwald oberhalb von Forio. Dieser besteht hauptsächlich aus Kastanienbäumen, die einst hier angepflanzt wurden. In der Nähe eines “Felsenhauses” bleibe ich kurz stehen und schließe für einen Moment die Augen. Ich höre Vögel um mich herum zwitschern, sonst nichts. Keine Autos, keine Schiffe, keine Menschen. Ich atme einmal tief ein. Es riecht nach Herbst. Die frische Waldluft ist angenehm und tut mir gut. Sie lässt mich die anstrengenden Wochen der Saison vergessen.

 

Nachdem ich meine Augen wieder geöffnet habe, schaue ich mich um. Von den Vögeln ist nichts zu sehen. Sie scheinen sich vor mir zu verstecken. Doch dann sehe ich einen kleinen Vogel auf einem Ast in einem Kastanienbaum sitzen. Als ich einen Schritt in seine Richtung laufe, raschelt das Laub unter meinen Füßen. Der Vogel erschreckt sich und fliegt davon.

 

Der Zauber der Natur

Die Blätter der Kastanienbäume haben sich längst braun gefärbt und viele von ihnen sind bereits auf den Waldboden gefallen. Doch noch hängen einige von ihnen an den Bäumen. Hin und wieder fällt ein Blatt herunter und gesellt sich zu den anderen. Es ist erstaunlich, was sich die Natur alles einfallen lässt, um sich dem Wechsel der Jahreszeiten anzupassen. In nur wenigen Monaten werden schon wieder neue, grüne Blätter an den Bäumen wachsen.

 

Der Großteil der Kastanien liegt ebenfalls schon unten. Als die ersten Herbststürme kamen, haben sie ihren Halt an den Ästen verloren und sind heruntergefallen. Für die Farbtupfer im Wald sorgen jetzt andere. Die Moose zum Beispiel, die sich großflächig über die Steine ausgebreitet haben. Daneben wachsen Flechten an den Stämmen und Ästen der Bäume und auf dem Waldboden entdecke ich noch den ein oder anderen Pilz, der stehen gelassen wurde, weil er vielleicht giftig ist.

 

Vorsicht auf den Wegen

Ich laufe den Weg, der breit und gut zum Laufen ist. Regen kann diesem Wanderweg nur wenig anhaben, denn er verläuft meist eben. Nur dort, wo größere Steine natürliche Stufen bilden und es bergauf oder bergab geht, muss man vorsichtiger sein. Besonders nach Regenfällen kann es an diesen Stellen plötzlich rutschiger sein. In den letzten Tagen war es jedoch trocken und ich habe keine Probleme vorwärts zu gehen.

 

Während ich aus dem Kastanienwald heraus laufe und mich auf den Abstieg nach Forio begebe, sehe ich am Horizont, wie sich die Sonne unaufhaltsam dem Horizont nähert. Es ist erst kurz nach 16:00 Uhr, doch schon in einer halben Stunde wird die Sonne verschwunden sein.

Auf dem Weg nach Hause drehe ich mich noch einmal um und schaue in die Berge. Selbst zu dieser Jahreszeit wirkt Ischia noch immer grün, auch wenn es nicht mehr das saftige, frische Grün des Frühlings ist. Viele Sträucher und niedere Pflanzen scheinen keine Jahreszeiten zu kennen. Sie verlieren ihre Blätter nicht und sind daher das ganze Jahr über grün. Vor Schnee und Frost müssen sie sich auch kaum fürchten. Nur selten fallen einige weiße Flocken vom Himmel und bedecken für kurze Zeit wie Puderzucker die höchsten Gipfel der Insel.

 

Der Tag neigt sich dem Ende und ich nehme mir vor, in den nächsten Tagen wieder eine Wanderung durch die Natur Ischias zu unternehmen. Dann geht es vielleicht durch den immergrünen Steineichenwald des Rotaros oder zum höchsten Gipfel der Insel, dem Epomeo. Auf Ischia gibt es viele schöne Orte zum Wandern, auch im Spätherbst und im Winter.



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